Das Leben von I. K. Inha in Kürze

1865 Geboren am 12. November als neuntes Kind des Beamten Johan Abraham und seiner Frau Clara Charlotta Nyström.

1877 Schulwechsel von der Realschule in Tampere in das finnische Gymnasium in Hämeenlinna. Jean Sibelius wird sein Klassenkamerad. Stark beeindruckt vom Lehrer und Sprachforscher Arvid Genetz.

1884 Seine Novelle „Lähetyssaarnaja“ (Der Wanderprediger) wird in der Zeitung „Hämeen Sanomat“ (= Zeitung der finnischen Provinz Häme) als Fortsetzungsroman veröffentlicht.

1885 Macht die Reifeprüfung und studiert an der Universität Helsinki kurzzeitig Ästhetik, Finnisch und Geschichte, wechselt aber im folgenden Jahr zu Geographie, Geologie und Chemie über, schließt sein Studium aber nicht ab.

1886 Macht eine Fahrradtour durch Mitteleuropa. Drei Reiseschilderungen werden in der Zeitung „Uusi Suometar“ („Neue Finnin“) veröffentlicht. Importiert aus England die neuartigen, niedrigen Fahrräder in der Hoffnung auf Nebenverdienst.

1887 Arbeitet als Assistent bei der Zeitung „Suomi“ („Finnland“). Ändert seinen Familiennamen von Nyström zu Inha, dem Namen seiner als Kind verstorbenen, jüngeren Schwester, Inha Luzina.

1888 Kauft seine erste Kamera. Beginnt bei der Zeitung „Päivän Uutiset“ („Tagesnachrichten“) zu arbeiten.

1889 Lernt Photographie bei W. Cronenberg in Grönenbach im Allgäu; setzt die Ausbildung im Fotoatelier E. Jaffe & A. Albert in Wien fort.

1890 Reist nach Italien an den Gardasee, nach Mailand, Genua und Rapallo. Fotografiert Landschaften und die örtliche Bevölkerung. Wird im Herbst bei der Zeitung „Uusi Suometar“ („Neue Finnin“) als verantwortlicher Redakteur der Auslandsabteilung fest angestellt.

1892 K.E. Ståhlberg beauftragt Inha im Sommer, Nordfinnland zu bereisen, um dort Landschaften zu fotografieren. Die Reiseroute geht nach Oulu, Kemi und über Rovaniemi nach Salla und dem Paanajärvi-See bei Kuusamo. Besucht auch Weißmeerkarelien hinter der russischen Grenze. 80 Bilder von der Reise werden in einer großen Ausstellung von Ståhlberg in Helsinki gezeigt.

1893 Fotoreise nach Ostfinnland und Karelien. Inhas Ruf als Landschaftsfotograf festigt sich.

1894 Reist im Auftrag der finnischen Literatur-Gesellschaft mit dem Studenten K. F. Karjalainen nach Weißmeerkarelien. Fotografiert insbesondere Dorfansichten und Menschen. Es entstehen 200 Aufnahmen, von denen bei Ståhlberg Ende des Jahres die Hälfte ausgestellt wird.

1895 Bei „Uusi Suometar“ wird er beurlaubt und fotografiert in ganz Finnland für den Bildband „Finland i Bilder/Suomi Kuvissa“ („Finnland in Bildern“) mit 186 Schwarz-Weiß-Fotos im Format 25 x 20 cm und erläuternden Textbeiträgen zu jedem Bild von ihm selbst auf Schwedisch, Finnisch, Russisch, Französisch, Deutsch und Englisch. Im Herbst reist er zusammen mit dem Maler Eero Järnefelt nach Nordkarelien zu den Koli-Höhen und nach Kainuu zum Berg Vuokatti.

1895-96 Der Panorama-Bildband „Finnland in Bildern“ erscheint periodisch in 12 Ausgaben.

1897 Mit Yrjö Wallin (Voionmaa) zusammen Herausgabe der Illustrierten Zeitung „Kyläkirjaston Kuvalehti“ („Bilderzeitung der Dorfbücherei“), B-Ausgabe, deren Besitz sie übernehmen.

1898-99 Fotografiert im Auftrag der Landwirtschaftsverwaltung Szenen aus der finnischen Landwirtschaft. Reist Ende des Jahres nach England, von wo er erst folgendes Frühjahr zurückkehrt. Als Mitbringsel bringt er der Zeitungsredaktion von „Uusi Suometar“ die erste Schreibmaschine mit.

1900 Auf der Pariser Weltausstellung sind seine Bilder aus der finnischen Landwirtschaft zu sehen. Auf der Rückreise von England besucht Inha die Weltausstellung.

1903 Kauft ein Villengrundstück in Karjalohja. Zieht sich aus dem Kulturleben Helsinkis zurück.

1905 Kommt wegen eines hysterischen Anfalls in psychiatrische Behandlung in Pitkäniemi.

1906 Trennt sich von „Uusi Suometar“ und wird freischaffender Schriftsteller, Übersetzer und Fachbuchredakteur. Wohnt vom Frühjahr bis zum Herbst bei seinem Bruder Väinö Nyström in Hämeenkyrö, kehrt dann nach Helsinki zurück, wo er teilweise seine Zeit im Kammio-Krankenhaus verbringen muss.

1908 Fotografiert im Auftrag vom Verlag WSOY Stadtansichten von Helsinki.

1909 Die Reiseschilderung „Suomen maisemat“ („Finnische Landschaften“) erscheint. Das Buch erhält den finnischen Staatspreis.

1911 Der Bildband „Kalevalan laulumailta“  („Das Kalevala-Runensängerland“) erscheint. Das Werk festigt Inhas Ruf als Schriftsteller.

1912 Der erste Teil von „Geografie und Entdeckungsreisen“  („Maantiede ja löytöretket“) erscheint .

1913 Hält sich im Sommer in Padasjoki und am See Päijänne auf. Zieht für den Winter an den See Lohjanjärvi in eine Villa der Familie eines Freundes.

1914 Verbringt den Sommer in Padasjoki und am Päijänne. Fotografiert Landschaften am Päijänne für den Verlag WSOY. Zieht nach Uskali bei Virrat. Erhält den Preis der Finnischen Literatur-Gesellschaft (SKS).

1916 Baut in Jalassaari am Lohjajärvi ein Haus, wo er 10 Jahre lang wohnt. Von „Kalevalan laulumailta“ („Das Kalevala-Runensängerland“) sowie von „Suomen maisemat“ („Finnische Landschaften“) werden neue Auflagen gedruckt. Übersetzt und gibt eine beachtliche Anzahl von Werken der Fach- und Schönenliteratur heraus.

1925-30 Verbringt seine letzten Lebensjahre in der Ratakatu in Helsinki. Von „Maantiede ja löytöretket“ („Geografie und Entdeckungsreisen“) erscheint 1926 der vierte Teil. Stirbt am 3.4.1930 an Leukämie. Sein kleines Urnengrab befindet sich in Helsinki im Friedhof von Hietaniemi im Bereich der Künstlergräber in Sektor 21B und wird von der Friedhofsverwaltung gepflegt.

Text und Zusammenstellung von Tuomo-Juhani Vuorenmaa
Aus dem Finnischen von Reiner Frommer